Der Nasenquergang Grazer Bergfilmfestival - ein Film- schwarzweiße und bunte Bilder- ein Vater klettert mit seinem Sohn und erinnert sich and die Zeit, als er ein junger Extremkletterer aus München war. Und dann kam der Nasenqergang - da musst du hinauf war mein Gedanken. Aber leider meint der Bergführer, mit dem ich damals öfter klettern ging, ich solle mich gleich selbst in die Psychiatrie einweisen - er würde diese Tour mit mir nicht gehen. Mein Gedanke: " Und bist du nicht willig - dann suche ich mir halt einen anderen Bergführer, schließlich gibt es über 2500 davon in Österreich". Während eines ruhigen Sonntagsdienstes wurde im Internet gesurft und da stoße ich auf tauernwind.at - "In einem Sommer zu Ihrer Traumtour" stand da.. Na dann wollen wir mal sehen. Schnell war eine Klettertour in den Dolomiten ausgemacht, dann folgten noch einige schöne Touren und im Sommer 2002 war es dann soweit. Ein kurzes Telefongespräch und schon fahren Robert und ich Richtung Kitzbühl - der wilde Kaiser, die Totenkirchl Westwand war das Ziel. Ein Glück, dass wir noch ein Zimmer in der Hütte am Stripsenjoch bekommen haben, denn es war gerade Sonnwendfeier und die Gipfeln und Grate der Tiroler Berge erstrahlten im Schein von hunderten Sonnwendfeuern. Am Morgen stolperten wir dann durch die Latschen, bis wir zur Winklerschlucht kamen. Ein eisiger Riegel, wollte uns den Zustieg versperren, aber dieser wurde rasch überwunden und durch felsiges Gelände ging es aufwärts - nur heraus aus dieser steinschlaggefährdeten Rinnen. Nach der Rinne querten wir nach links, überholten die ersten Seilschaften und munter ging es weiter. Natürlich mit einer Variante, die wesentlich anspruchvoller war, als die übliche Route: " Zum Aufwärmen", wie Robert zu sagen pflegt. Und dann nach einigen Seillängen kam er - der Nasenquergang! Robert kletterte souverän voraus und auch mir machte diese berühmte Stelle keine Schwierigkeiten. Danach ging es weiter nach links hinauf bis zu einer Rinne, dann zügig dahin, bis die Überhänge und schwierigen Ausstiegskamine kamen. Was soll's: wenn wir es schon so weit geschafft haben, schaffen wir das auch noch. Eine Seilschaft von strammen Männern kam nach und schnauzte mich gleich an, ich hätte ihnen schon eine Stunde gekostet. " Wo?" fragte ich sie, denn ich hatte sie noch nie vorher gesehen. Ich ließ sie vorsteigen, was soll's. Sollen sie das Gefühl haben, wie toll sie seien. Die Ausstiegseillängen wurden immer anstrengender, der Arme immer müder und schließlich war ich froh das Gipfelkreuz zu sehen. Rasch ein Foto - zur Dokumentation. Auch eine kleine Labung war fällig- Roberte, der sonst nie eine Jause mit hat, zauberte eine Packung Mannerschnitten aus seinem Rucksack. Aber dann begann das Gipfelkreuz zu singen - nichts wie weg, ein Gewitter nahte! Dann folgte der lange Abstieg, einmal abseilen, dann abklettern, dann gehen, bis man endlich wieder bei der Hütte war. Nun schmeckte das Bier herrlich! Nach einer kurzen Rast ging es wieder zurück nach Kärnten: ein Traum ist in Erfüllung gegangen.